Ludvik Vaculik, Preisträger des Remarque-Friedenspreises von 1997
Ludvik
Vaculik hat sich als Promoter des literarischen Lebens in Prag und als einer
der Hauptakteure und Publizisten der tschechoslowakischen Bürgerrechtsbewegung
einen Namen gemacht. Im Juni 1968 verfaßte er das berühmt gewordene Manifest
der "Zweitausend Worte". Später wurde er einer der Mitbegründer der
Gruppe "Charta 77", die im Anschluß an die "Konferenz für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (KSZE) in Helsinki die
Regierenden im eigenen Land an ihr Versprechen zur Gewährung demokratischer
Menschen- und Bürgerrechte erinnerte.
Die Jury würdigt Ludvik Vaculik als einen der bedeutendsten tschechischen
Schriftsteller, der sich mit großem persönlichen Mut gerade dann öffentlich zur
Wahrheit bekannt hat, wenn sie der offiziellen Politik am wenigsten bequem war.
(Erich Maria Remarque. Friedenspreis
der Stadt Osnabrück. Verleihung an Ludvik Vaculik und die Gemeinsame
deutsch-tschechische Historikerkommission 1997)